Ein Aberlour Single Cask im stolzen Alter von 14 Jahren sieht man nicht oft – aber genau das bekommt ihr beim Wizard’s Trifle! Ein „Erwachsenenwhisky“ durch und durch.
Nase: Stille Wasser sind tief? Beim ersten Riechen beeindruckt der Wizard’s Trifle mit einer subtilen Komplexität, doch kriegt man das Gefühl, dass er etwas verschlossen ist und es unter der Oberfläche ziemlich brodelt. Vielleicht ein Fall für einen Tropfen Wasser? Jeder Atemzug bringt eine andere Aromenkomposition: Malz, dickes Karamell und Krokantschokolade wechseln sich mit dunklen, kernigen Früchten ab, dann kommt wiederum eine helle, süße Traubennote, die fast schon an Dessertwein erinnert. Dass hier zwei verschiedene Fässer zum Einsatz kamen merkt man schon – das macht es aber interessant! Mit der Zeit fällt der schwere Körper auf, der sich auch in einer schweren Nase wiederspiegelt. Doch am meisten bemerkt man eine weiche Cremigkeit, als würde man an einem Sahnelikör riechen. Dieses weiche Gefühl und Schwere entsprechen auch dem Brennereicharakter von Aberlour. Mit Wasser kriegen wir eine Karamellbombe mit Erdbeersoße und vielleicht sogar Räucherstäbchen?!
Gaumen: Antritt mächtig mit Malzkaffee, Röstaromen, Zartbitter- und Milchschokolade. Die geahnte Cremigkeit kommt mit Stracciatella-Eis zum Vorschein. Typische dunkle Sherryfrüchte, Rosinen, aber auch Trauben samt Kerne. Ein paar helle rote Spitzen mit Erdbeeren, Himbeeren. Die Früchte sind eher Garnitur auf dem kräftigen Destillat und tiefdunklen, herben Fasseinflüssen. Der zweite Schluck ist schon wesentlich süßer mit Milchschokolade, Nutella und Erdnussbutter. Mit Wasser noch cremiger und weicher, flüssige Milchschokolade mit Krokantstücken, Werther’s Echten, ein paar rote Beeren und etwas dunkle PX Fruchtmarmelade. Insgesamt hat man an dieser Stelle den Eindruck, dass der Einfluss des Oloroso Fasses gegenüber dem des PX Fasses überwiegt – vergleicht man diese Abfüllung zum Beispiel mit einer Cask Wizard PX Vollreifung.
Abgang: Eisbecher mit Vanilleeis, Krokant, Zartbitterschokostreusel und eine Tasse Espresso dazu. Dann eingekochte dunkle Früchte und subtile Nussigkeit. Auffällig ist, dass sich eine gewisse herbe Note von Zartbitter und Kaffee komplett durch den Gaumen und Abgang zieht. Hier haben wir keinen Naschkatzenwhisky, sondern ein Erwachsenengetränk, dass sich durch seine herbe Aromenlandschaft definiert und sie mit süßen Akzenten garniert. Zu jeder Zeit schön weich und cremig, auch schon nach dem ersten Schluck. Es bleibt beim Eindruck, dass man eher einen Sahnelikör oder ein Eis konsumiert hat, statt einen Whiskys mit 53%! Mit Wasser wird der Whisky süßer, noch cremiger, und die herben Aromen etwas dezenter. Hier kann man also wunderbar mit Wasser nachjustieren!
Abfüller: | The Cask Wizard GmbH, Am Geisberg 4b, 63849 Leidersbach (DE) |
Brennerei: | n.a. |
Flaschenanzahl: | n.a. |
Region: | n.a. |
Alter: | 14 Jahre |
Jahrgang: | 2011/2025 |
Fasstyp: | Oloroso & PX Cask Finish |
Alkoholgehalt: | 53,6% |
Typ: | Single Malt Whisky |
Kühlfiltration: | Nein |
Farbstoff/Zuckerkulör: | Nein |
Wie es der Name vermuten lässt, steht für „The Cask Wizard“ Marco Mack die Qualität der zur Reifung bzw. Nachreifung von Spirituosen verwendeten Fässer an höchster Stelle. Nicht nur für Whisky, sondern auch für Rum und Cognac werden hochklassige, alte Fässer direkt von den Weingütern, Brennereien und Bodegas bezogen, wo die Vorbelegung über viele lange Jahre jedem einzelnen Fass eine Fülle an Aromen schenken durfte. Wenn diese dann nach Deutschland zum „The Cask Wizard“ kommen und dort mit sorgfältig ausgesuchten Spirituosen befüllt werden, können sich die Ergebnisse sehen und schmecken lassen: Den Genießern erwartet bei jeder Abfüllung ein intensives Geschmacksfeuerwerk und eine satte Färbung, was für die Qualität der verwendeten Fässer spricht.
Das Credo von Marco Mack lautet „Es muss der geilste Stoff sein, egal woher!“ Dementsprechend geht es hier nicht nur um Qualität statt Quantität, sondern auch um eine Abkehr vom Elitismus und der Diskriminierung von Spirituosen wie z.B. Whisk(e)y auf Grund deren Herkunftsländern. So kommen beim „The Cask Wizard“ nicht nur schottische, sondern auch irische und deutsche Whiskies ins Fass. Gerade der deutsche Whisky wächst und gedeiht prächtig, entwickelt sich stetig nach vorne und bietet eine Menge Potenzial für die Zukunft. Denn hierzulande hat man erkannt, dass man nicht den schottischen Whisky „nachmachen“ muss, um gut zu sein. Neben den verschiedenen Herkunftsländern werden sich beim „The Cask Wizard“ auch Whiskies aus unterschiedlichen Getreidesorten finden lassen. Schlussendlich ist es Marco’s große Mission, den Genießern zu zeigen, dass es keine Rolle spielt, wo die Spirituose herkommt und auf welche Weise sie hergestellt wurde, solange der Geschmack jedes Mal einfach nur umwerfend ist.
Wizard’s Trifle 14 Jahre 53,6% Oloroso & PX Cask Finish 11/25 Cask Wizard